
Ein frisches Tattoo ist eine Wunde, die gepflegt werden muss. Infektionen können auftreten, wenn Keime in die verletzte Haut eindringen. Die Anzeichen reichen von Rötungen bis hin zu starken Entzündungen. Eine schnelle Behandlung verhindert bleibende Schäden. Dieser Artikel zeigt, welche Symptome auf eine Infektion hinweisen und wie sie effektiv behandelt wird.
Typische Anzeichen einer Tattoo-Infektion
Eine Infektion entwickelt sich nicht über Nacht. Erste Anzeichen zeigen sich oft schon in den ersten Tagen nach dem Stechen. Hier sind die wichtigsten Symptome, die auf eine Infektion hindeuten können:
1. Anhaltende Rötung und Schwellung
Eine leichte Rötung ist in den ersten Tagen normal. Wenn sich die Haut aber nach drei bis fünf Tagen weiterhin stark rötet oder anschwillt, kann das auf eine Infektion hindeuten.
2. Übermäßige Schmerzen
Ein frisch gestochenes Tattoo verursacht Schmerzen, die normalerweise mit der Zeit nachlassen. Wenn der Schmerz stärker wird oder pochend auftritt, sollte das abgeklärt werden.
3. Übermäßige Wärmeentwicklung
Infizierte Hautpartien fühlen sich oft wärmer an als der Rest der Haut. Dies kann ein Zeichen für eine Entzündung sein.
4. Eiterbildung und ungewöhnliche Flüssigkeitsabsonderung
Klarer oder leicht gelblicher Wundschorf ist normal. Dickflüssiger, gelblich-grüner oder übel riechender Eiter ist ein sicheres Anzeichen für eine Infektion.
5. Starke Juckreiz oder Ausschlag
Juckreiz kann normal sein, aber wenn sich Bläschen, Pusteln oder ein starker Hautausschlag bilden, sollte das Tattoo genauer untersucht werden.
6. Fieber oder allgemeines Unwohlsein
Ein geschwächtes Immunsystem kann auf eine Infektion hinweisen. Bei Fieber oder Gliederschmerzen ist ärztlicher Rat erforderlich.
Risikofaktoren für eine Tattoo-Infektion
Einige Faktoren erhöhen das Risiko für eine Infektion. Wer sich ein Tattoo stechen lässt, sollte diese Punkte beachten:
- Mangelnde Hygiene im Studio – Unsterile Nadeln oder Arbeitsflächen begünstigen Keime.
- Unzureichende Nachsorge – Wenn die empfohlene Pflege nicht eingehalten wird, steigt das Infektionsrisiko.
- Schwaches Immunsystem – Wer an einer chronischen Krankheit leidet oder Medikamente einnimmt, die das Immunsystem unterdrücken, hat ein höheres Risiko.
- Kontakt mit Schmutz und Bakterien – Schwimmbäder, Saunen oder direkter Hautkontakt mit schmutzigen Oberflächen können problematisch sein.
- Kratzen oder Reiben des Tattoos – Offene Hautstellen sind ideale Eintrittspforten für Bakterien.
Sofortmaßnahmen bei Verdacht auf eine Infektion
Sobald Anzeichen einer Infektion auftreten, sollte schnell gehandelt werden. Diese Maßnahmen können helfen:
- Tattoo reinigen – Hände gründlich waschen und das Tattoo vorsichtig mit einer antibakteriellen Seife säubern. Danach mit einem sauberen Handtuch trocknen.
- Antiseptische Salbe auftragen – Ein antibakterielles Mittel wie Octenisept oder eine desinfizierende Wundsalbe kann helfen.
- Tattoo trocken halten – Feuchtigkeit fördert das Bakterienwachstum. Kleidung sollte locker sitzen, damit das Tattoo atmen kann.
- Kontakt mit weiteren Keimen vermeiden – Direkter Hautkontakt mit schmutzigen Gegenständen oder ungewaschenen Händen sollte vermieden werden.
- Kein eigenmächtiges Entfernen von Schorf oder Eiter – Das kann die Infektion verschlimmern.
Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?
Nicht jede Rötung ist ein Grund zur Sorge, aber in folgenden Fällen sollte ärztlicher Rat eingeholt werden:
- Starkes Anschwellen oder Ausbreiten der Rötung
- Eiter tritt in großen Mengen aus
- Fieber oder allgemeine Krankheitssymptome treten auf
- Das Tattoo beginnt sich zu verformen oder die Haut löst sich ab
- Die Schmerzen sind extrem und verschlimmern sich mit der Zeit
Ein Arzt kann die Infektion beurteilen und gegebenenfalls Antibiotika verschreiben.
Langfristige Folgen einer unbehandelten Infektion
Wer eine Infektion ignoriert, riskiert nicht nur das Tattoo, sondern auch ernsthafte gesundheitliche Probleme. Mögliche Folgen sind:
- Vernarbungen oder verzerrte Tattoo-Konturen – Eine Infektion kann das Hautbild dauerhaft verändern.
- Blutvergiftung (Sepsis) – In schweren Fällen können Bakterien in den Blutkreislauf gelangen.
- Chronische Hautprobleme – Einige Infektionen hinterlassen empfindliche oder verhärtete Hautstellen.
Tipps zur Vermeidung einer Tattoo-Infektion
Einige einfache Maßnahmen helfen, das Risiko einer Infektion von Anfang an zu reduzieren:
- Ein seriöses Tattoo-Studio wählen – Saubere, professionelle Studios sind die beste Prävention.
- Die richtige Nachsorge einhalten – Die Pflegeanweisungen des Tätowierers sollten befolgt werden.
- Das Tattoo sauber und trocken halten – Feuchtigkeit und Schmutz begünstigen Infektionen.
- Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden – UV-Strahlung kann frisch tätowierte Haut reizen.
- Nicht kratzen oder reiben – Dies kann Keime in die Haut bringen.
Fazit
Ein Tattoo ist mehr als Kunst auf der Haut – es ist eine Wunde, die richtig gepflegt werden muss. Infektionen lassen sich oft vermeiden, wenn Hygiene eingehalten wird. Wer Anzeichen wie anhaltende Rötung, Eiter oder Schmerzen bemerkt, sollte nicht zögern, Maßnahmen zu ergreifen oder einen Arzt aufzusuchen. Ein gesund abgeheiltes Tattoo bleibt nicht nur länger schön, sondern schützt auch vor ernsthaften gesundheitlichen Risiken.